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Übergang ins Erwachsenenalter

Junge Migranten, die alleine in die Schweiz kommen, sind meist zwischen 15 und 18 Jahre alt. Viele unbegleitete Minderjährige machen ihre ersten Schritte als Erwachsene - eine wichtige Etappe in ihrem Leben - folglich in unserem Land.

"Der Übergang zur Volljährigkeit ist für die MNA ein einschneidendes Ereignis. Die meisten Jugendlichen sind auch über ihren 18. Geburtstag hinaus auf gewisse Unterstützung angewiesen. In diesem Zusammenhang sollen Betreuungsleistungen im Sinne einer sozialpädagogischen Nachbegleitung für MNA geschaffen werden, welche auch nach Erreichen der Volljährigkeit und bis zum Abschluss der Erstausbildung bzw. bis zum Erreichen der Fähigkeiten, welche für eine autonome Lebensführung erforderlich sind, anhalten. Diesbezüglich ist auf die Empfehlung der SODK hinzuweisen, wonach die Leistungen der Kinder- und Jugendpolitik Kindern und Jugendlichen bis 25 Jahre zugute kommen sollen."

Empfehlungen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) zu unbegleiteten minderjährigen Kindern und Jugendlichen aus dem Asylbereich, 2016

Ex-MNA

Der Begriff "Ex-MNA" bezeichnet junge erwachsene Migranten, die als Minderjährige in ihrem Aufnahmeland ankommen und während ihres Aufenthaltes die Volljährigkeit erreichen.

Angesichts der grossen Anzahl Jugendlicher, die jedes Jahr in der Schweiz eintreffen und oft auch aufgrund eines langwierigen Asylverfahrens gehören viele unbegleitete junge Menschen in unserem Land dieser Gruppe an. Meist besitzen sie eine provisorische Aufenthaltsbewilligung und dürfen sich offiziell in der Schweiz aufhalten. Sobald sie jedoch volljährig sind, tauchen viele von ihnen unter oder sind gezwungen, ohne angemessene Vorbereitung in ihr Land zurückzukehren.

Welche Betreuung für die jungen Erwachsenen?

Sobald junge Menschen die Volljährigkeit erreichen, können sie prinzipiell nicht mehr von den spezifischen Schutzmassnahmen für Minderjährige profitieren. Einige Kantone bieten den jungen Erwachsenen aber auch weiterhin ihre Unterstützung an, um einen allzu abrupten Unterbruch dieser Betreuungsmassnahmen zu vermeiden. Die Begleitung und Unterstützung der jungen Erwachsenen wirft wichtige Fragen auf, die einer gründlichen Überlegung bedürfen.

Risiken

Eine im Jahr 2010 von der Stiftung Terre des hommes Kinderhilfe veröffentlichte Studie berichtet über das häufige Verschwinden junger Asylsuchender. Als entscheidende Gründe dafür werden u.a. das Fehlen von Perspektiven und die Angst vor einer Wegweisung genannt. Diese Studie bringt ein Thema ans Licht, das nur selten zur Sprache kommt und mit dem sich alle Akteure -Fachleute, Hilfswerke und Behörden - gemeinsam auseinandersetzen müssen.